NEWS:フクシマ原発事故8周年 かざぐるまデモのお知らせ

Kazaguruma Demo zum Fukushima Jahrestag am 09.03.2019
Fukushima mahnt: Atomausstieg weltweit!

Sa. 09.03.2019 ab 12:00 Uhr
Brandenburger Tor, Pariser Platz, 10117 Berlin

Nach einem starken Erdbeben und einem dadurch ausgelösten Tsunami am 11. März 2011 folgte eine der schwersten Katastrophenserien in einem Atomkraftwerk weltweit.
Die Atomkatastrophe von Fukushima zeigte überdeutlich, dass auch hochindustrialisierte Staaten einen sicheren Betrieb von Atomkraftwerken nicht beherrschen können. Solange Atomkraftwerke auf der Welt betrieben werden, kann sich eine solche Atomkatastrophe jederzeit wiederholen.

Weltweit waren 2018 noch 446 Atomreaktoren betriebsfähig. Jeder Reaktor produziert 20 bis 30 Tonnen hochradioaktiven Atommüll pro Jahr. Nirgendwo gibt es ein betriebsbereites Atommülllager für diesen hochgefährlichen Atommüll.

Auch in Deutschland wurde kein konsequenter Atomausstieg beschlossen. Noch immer sind 7 Atomkraftwerke in Betrieb. Seit Monaten fordern einflussreiche Wirtschaftslobbys eine Verlängerung der Laufzeiten für einzelne Atomkraftwerke. Gleichzeitig sind die drei Forschungsreaktoren und die Atomfabriken Gronau und Lingen vom sogenannten Atomausstieg ausgenommen.

Bis 2022 werden sich allein in Deutschland 15.000 Tonnen hochradioaktiven Mülls angehäuft haben. Seit etwa 8.000 Generationen gibt es Menschen auf der Erde; weniger als drei Generationen haben die gewaltige Menge Atommüll geschaffen, die nun von 33.000 nachfolgenden Generationen von der Biosphäre fern gehalten werden muss.

Die Atomlobby missbraucht die Sorge um den Klimawandel um die unverantwortliche Atomtechnologie als „Klimarettung“ darzustellen. Doch vom Uranabbau bis zur Erzeugung von Atomenergie für Strom und Waffen bis zur „Lagerung“ des Mülls werden riesige Mengen CO2 erzeugt. Deshalb gilt: Nur der schnelle Umstieg auf erneuerbare Energien und konsequente Energieeinsparung können den Klimawandel mildern.

Die Atomtechnik droht unsere Erde auf verschiedene Weise unbewohnbar zu machen: Durch Atomwaffen und andere radiologische Waffen, durch radioaktive Emissionen der Atomanlagen im „Normalbetrieb“, durch Super-GAUs wie in Tschernobyl und Fukushima, die immer wieder vorkommen werden, und durch die Gefahren des Atommülls für die Biosphäre.

Wir fordern deshalb:
• Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit.
• Auflösung von EURATOM und aller anderen die Atomtechnik fördernden Organisationen.
• Umlenkung aller der Atomtechnik gewidmeten Fördermittel und Subventionen zugunsten erneuerbarer Energien und einer zivilgesellschaftlich kontrollierten Forschung zum Umgang mit dem Atommüll.
• Weltweites Verbot aller Atomwaffen. Deutschland und Japan müssen dem „Vertrag über das Verbot von Kernwaffen“ der UNO beitreten.

Website:
http://kazagurumademo.de

Facebook Eventsite:
https://www.facebook.com/events/2327156154275022/

Veranstalter:
Sayonara Nukes Berlin sayonara-nukes-berlin.org
Anti Atom Berlin www.antiatomberlin.de
NaturFreunde Berlin www.naturfreunde-berlin.de
Greenpeace Energy www.greenpeace-energy.de

Kooperierende Gruppen:
BUND
IPPNW
Rote Beete
ICAN
Coop AntiWar Cafe
Kuhle Wampe
BürgerInitiative Lüchow-Dannenberg
Friedensglockengesellschaft Berlin e.V.
Ausländer mit uns
Die Linke Landesverband Berlin

2月23日かざぐるまワークショップ 2019のお知らせ

::: WINDRÄDER BASTELN mit Kaffee und leckeren Kuchen :::

Für die Demo zum 8. Jahrestag von Fukushima am 09.03.2019
Eintritt frei!!

Wie wär’s mit einem Bastelnachmittag mit Kaffee und Kuchen? Wir werden wieder viele Windräder basteln, die wir bei der Demo* zum 8. Jahrestag von Fukushima am 09.03.2019 verteilen wollen. Familien mit Kindern sind willkommen.

Es wäre von Vorteil, wenn ihr eigenes Werkzeug wie Schere, Zange oder Ahle mitbringen würdet. Sonst sind alle Materialien zu basteln vorhanden!

*Was ist die Kazaguruma DEMO?

Kazaguruma Demo
zum 8.Jahrestag von FUKUSHIMA
Sa.9.3.2019
ab 12:00Uhr
Treffpunkt:Brandenburger Tor (Pariser Platz) Berlin

www.kazagurumademo.de

ベルリンから反戦反核メッセージソング“亡者”リリース

Der in Berlin lebende Jazzmusiker (Kontrabass) Akira Ando hat sein neues Lied “Mouja”(Besessene/Gespenster) veröffentlicht.  Es ist eine Ehre, dass er dieses Lied uns von Sayonara Nukes Berlin widmet.

Mouja (亡者) :  https://akiraandoandthejaps.bandcamp.com/releases

Dieses Lied ist bereits aus dem Japanischen ins Koreanische, Chinesische, Deutsche und Französische übersetzt worden
und wird auch in weitere Sprachen übersetzt, damit es weltweit verbreitet werden kann.

*Seit September 2018 auch auf Kantonesisch und Thai/ Cantonese and Thai versions released in September 2018
*Seit Oktober 2018 auch auf Englisch und Italienisch/ English and Italian versions released in October 2018
*Seit November 2018 auch auf Niederländisch/ Dutch version released in November 2018
亡者(Mouja)Deutsch
亡者(Môja)French
亡者(Mouja)日本語
망자(Mouja)Korean
亡者(Mouja)Chinese
亡者(Mouja)Cantonese
亡者(Mouja)Thai
亡者(Mouja)English
亡者(Mouja)Italian
亡者(Môja)Dutch

Entstehungsgeschichte von „Mouja“

Es war auf dem Neujahrsfest 2018 bei Ando-san, als er mir zum ersten Mal von seinem Lied „Mouja“ (Besessene/Gespenster) erzählt hat. „Ich habe ein neues Lied komponiert, das möchte ich gern Sayonara Nukes Berlin widmen“, hat er gesagt, seine Gitarre geholt und mir das Lied vorgesungen.  Es war noch die Rohfassung ohne Jazz-Arrangement.  Aber der Text war bereits voller Botschaft, in der er ganz auf lange und schwierige Worte verzichtet.  Ich war sehr berührt, deshalb habe ich ihm ohne große Überlegung gesagt: „Wenn du so ein Lied für uns komponiert hast, dann wäre es schön, wenn wir das Lied bei der kommenden Demo zum Jahrestag von Fukushima in Berlin vorstellen könnten!“

Und das hat Ando-san gleich in die Tat umgesetzt.  Er hat das Lied als Jazzstück arrangiert, mit seiner Band geprobt und professionell aufgenommen – so entstand das Lied „Mouja“.  Zunächst hieß es im Text nur: „Du bist der Mouja…“, aber später kam der Text: „Ich bin der Mouja“ hinzu.  Ich finde es wunderbar aus dem folgenden Grund:

Wir Aktivisten in der Anti-Atom-Bewegung tendieren oft dazu, nur die Menschen vom „Atom-Dorf“ zu kritisieren und ihnen allein Schuld zu geben – uns dabei komplett ausnehmend.  Aber das wäre falsch.  Wir Menschen verfolgen alle mehr oder weniger egoistisch die eigenen Interesse, nehmen wenig Rücksicht auf die anderen.  Wir sollten uns bewusst sein, dass wir wohl alle Schuld daran haben. Auch die „normalen Bürger“ sind dafür verantwortlich, es zugelassen zu haben, dass die Regierung  ihre Interessenpolitik rücksichtlos verfolgt, sonst wäre kein Hiroshima, kein Nagasaki und schon gar kein Fukushima passiert.

Ich möchte mich hier bei Ando-san ausdrücklich dafür bedanken, dass er uns von Sayonara Nukes Berlin das Lied „Mouja“ gewidmet hat.  Wir möchten uns weiterhin gemeinsam, diesen „Ohrwurm“ singend, für eine Zukunft ohne Kernenergie und Kernwaffen engagieren.  Ando-san, herzlichen Dank!

Yu Kajikawa


Akira Ando hat uns die folgende Botschaft mitgegeben:

Zum Lied „Mouja“
Komponist/Musiker Akira Ando

Ausgerechnet Japan, das Land, das Hiroshima, Nagasaki und Fukushima erlebt hat und eigentlich die Gefahr der Kernkraft am besten kennen muss, will die Atomenergie nicht aufgeben.  Während immer mehr Länder entscheiden, auf die Kernenergie zu verzichten, trotzt Japan dem Trend und bringt die nach Fukushima abgeschalteten AKWs eins nach dem anderen wieder ans Netz.

Denn es gibt Geld-Mouja (Besessene/Gespenster), die tun so, als wäre ihnen die Gefahr der Atomenergie nicht bekannt, und den eigenen Profit unersättlich weiterverfolgen.  Diese Geld-Mouja und Macht-Mouja (Politiker) gehen da Hand in Hand.

Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die japanischen Bürger es selbst sind, die den gierigen Mouja die Freiheit zulassen, alles zu tun, was sie wollen. Es heißt, man sei heute an der Politik nicht interessiert, vor allem die jungen Menschen.  Aber jetzt können wir uns nicht mehr leisten, unpolitisch zu sein, denn es ist nur eine Frage der Zeit, dass ein zweites und drittes Fukushima passiert.

Es ist an uns, diese Moja zu stoppen und die Kernenergie, dieses unbeherrschbare, gefährlichste Werkzeug, das Menschen je erfunden haben, wieder aus der Welt zu schaffen.  Das ist unsere dringende Aufgabe von heute.


Akira Ando:

geboren am 05. 10. 1955 in Sapporo Japan ist Kontrabassist und Cellist.    Von 1984-98 lebte er in New York und war dort jahrelang mitglied der band Cecil Tailors (Das Godfather des freejazz). Eine intensive musikalische beziehung verbindet ihn auch mit dem Afro-amerikanischen Violinisten Billy Bang, mitdem er in New York und Berlin zahlreiche Konzerte gab. Ausserdem spielte er in New Yorker Salsabands und jazzformationen fast aller stilrichtungen. Seit 1998 lebt er als freischaffender Musiker in Berlin.

Die Band "The Japs", die mit Akira Ando zusammen das Lied "Mouja" spielt:



 http://aandjaps.wix.com/sitetop

フクシマの女たち・福島原発告訴団団長・武藤類子さんによる 2018年フクシマ原発事故7周年に向けたメッセージ

Ruiko Muto                 Sprecherin der Klägergruppe gegen TEPCO/Repräsentantin der Gruppe Frauen von Fukushima

An alle auf der Welt, deren Gedanken bei Fukushima sind Sieben Jahre nach dem Atomunfall von Fukushima. Wieder nähert sich ein Jahrestag. Zunächst möchte ich mich bei all denen bedanken, die seit jenem Katastrophentag 2011 Fukushima begleitet und uns unterstützt haben.

Zur Zeit werden wir in Fukushima von Wörtern wie „Heimkehr“, „Wiederaufbau“ oder „Gesundheitsförderung“ umschwirrt. Im Hinblick auf die Olympiade 2020 wird ein gigantisches Wiederaufbaubudget aufgelegt. Vor allem entlang der Pazifikküste, die ja durch das Erdbeben besonders verheert war, werden unter dem Leitbild „Innovation Coast“ Anlagen zur Entwicklung von Reaktorrückbau- und Robotertechnik, riesige Windkraftwerke, Mega-Solaranlagen und Biomasse-kraftwerke auf Holzschnitzelbasis errichtet. Sogar in Futaba-machi, das am stärksten radioaktiv belastet ist, weil dort das Kraftwerk Fukushima Dai-ichi liegt, sind ein Archivgebäude und eine Gewerbehalle in Planung. Das Archiv, so heißt es, soll die Wahrheit über die Schäden durch die Reaktorunfälle bewahren und vermitteln, und zum Reiseziel für Klassenfahrten der Oberstufe und für Studienreisen werden. Bis zum Beginn der Olympiade will die Präfektur Fukushima sämtliche Evakuierten in ihre Heimatorte zurückgebracht und die Bahnstrecke entlang der Küste wieder vollständig für den Verkehr geöffnet haben.

Gerade deshalb kommt es zu schweren Menschenrechtsverletzungen. Die gegenwärtig verfolgte Rückkehrpolitik bedeutet keinesfalls, dass man eingeladen ist, an dekontaminierte, wieder in den ursprünglichen Zustand versetzte, sichere Orte zurückzukehren. Vielmehr wird man gezwungen, in Gegenden mit einer Jahresdosis von bis zu 20 MilliSievert zu leben, und so das Zwanzigfache der vor dem Unfall zulässigen Jahresdosis einfach hinzunehmen. An Erholung oder andere Strahlenschutzmaßnahmen nach der Rückkehr ist nicht gedacht, vielmehr werden nach Aufhebung der Evakuierungsanordnungen Entschädigungszahlungen für seelische Schäden oder die Wohnungsbeihilfe am Evakuierungsort einfach eingestellt, auch wenn man nicht zurückkehrt. So geraten manche mit einem Schlag in Not und Bedrängnis und kehren zurück, obwohl sie das nicht wollen, andere werden obdachlos oder nehmen sich sogar das Leben. Es gibt auch Familien, die auf Räumung ihrer Evakuierungswohnung verklagt wurden. In einer Untersuchung des UN-Menschen-rechtsrates haben 4 Mitgliedsländer die japanische Regierung offiziell ermahnt, die Menschenrechts-situation der durch den Atomunfall Geschädigten zu verbessern.

Auf dem Gelände von Fukushima Dai-ichi gibt es weiterhin gravierende Probleme. Tritiumbelastetes Wasser lagert in über 800 Tausendtonnentanks. Der Vorsitzende der japanischen Atomaufsicht Fuketa und sein Vorgänger Tanaka touren durch die betroffenen Gemeinden und erklären: „Die Einleitung ins Meer ist die einzige Lösung“. Als Vierjährige habe ich zum ersten Mal in meinem Leben das Meer gesehen, das Meer vor Iwaki-shi in der Präfektur Fukushima. Noch heute habe ich den schönen Anblick vor Augen. Die Fischgründe dort galten als die drittgrößten der Welt, voll der verschie-densten Meereslebewesen. Ist das Meer nicht das, was die ganze Welt verbindet? Durch den Atomunfall sind schon viele radioaktive Partikel ins Meer gelangt, da darf man doch nicht auch noch willkürlich die Meere der Welt weiter verschmutzen. Man darf doch nicht zulassen, dass eine Institution, die eigentlich kontrollieren soll, sich für unkontrollierte Einleitung ins Meer einsetzt. Die Fischer von Fukushima wollen die Einleitung um jeden Preis verhindern. Ich bitte Sie, erheben Sie überall auf der Welt Ihre Stimme zur Unterstützung der Fischer!

Die Schilddrüsenreihenuntersuchungen im Rahmen der Gesundheitsstudie der Präfektur Fukushima haben inzwischen 193 Kinder und Jugendliche mit Schilddrüsenkrebs oder –krebsverdacht ermittelt. Unverändert erklärt der Lenkungsausschuss der Gesundheitsstudie, ein Zusammenhang der Erkrankungen mit dem AKW-Unfall sei schwer vorstellbar. Abgesehen von dieser Zahl sind im letzten Jahr Fälle von Schilddrüsenkrebs bekannt geworden, die von der Gesundheitsstudie nicht erfasst wurden. Manche Teilnehmer an der Schilddrüsenreihenuntersuchung erhielten nämlich die  Empfehlung „Verlauf beobachten“, und wenn bei ihnen vor der nächsten Reihenuntersuchung ein Schilddrüsenkrebs festgestellt wurde, wurde dieser nicht in die Zahlen der Reihenuntersuchung aufgenommen. Sowohl aus dem Steuerungsausschuss wie aus der Bevölkerung wurde Kritik laut: Man müsse doch feststellen, um wieviel Fälle es sich dabei handelte. Schließlich wurde die Medizinische Hochschule Fukushima mit einer Studie beauftragt; sie soll in zwei Jahren fertig sein. Obgleich die Schilddrüsenreihenuntersuchungen die einzigen systematischen Untersuchungen zur Gesundheit sind, liefern sie noch nicht einmal richtige Ergebnisse. Gegenwärtig gibt es eine Bewegung, den Umfang der Schilddrüsenreihenuntersuchung zu verringern, die mit Begriffen wie „Überdiagnostik“, „Reihenuntersuchungen in Schulen verletzen Menschenrechte“, „Recht auf Nichtwissen“ operiert. Die  Präfektur Fukushima, die zur Zeit des Unfalls die Verteilung von stabilem Jod verhindert hat, sollte aber zu ihrer Verantwortung stehen und die Schilddrüsenreihenunter-suchungen fortführen.

Als vor zwei Jahren berichtet wurde, Oberschüler aus der Stadt Fukushima hätten das AKW während der Aufräumarbeiten besichtigt, waren wir entsetzt. Jetzt hat auch die Universität Fukushima solche Besichtigungen in ihr Lehrprogramm aufgenommen. In kleinen Städten, deren Evakuierungs-anordnung gerade aufgehoben wurde, fanden auch für Schüler von Fachoberschulen aus ganz Japan Wettbewerbe zum Bau von Robotern für die AKW-Aufräumarbeiten und ähnliches statt. In der Stadt, wo ich wohne, wurde das Bildungszentrum Radioaktivität „Comyutan Fukushima“, eine Einrichtung des Zentrums für Umweltmodellierung der Präfektur Fukushima, aufgebaut. Dort gibt es eine Ausstellung, in der man mittels Videos und Computerspielen etwas über Radioaktivität lernen soll. Seit der Eröffnung haben es etwa 100 000 Menschen innerhalb eines Jahres besucht. Schaut man sich an, was Kinder in das Besucherbuch geschrieben haben, findet man: „Gut, dass Radioaktivität nicht bloß gefährlich, sondern für Medizin und Naturwissenschaft wichtig ist,“ oder: „Ich habe gedacht, dass man vor Radioaktivität Angst haben muss, aber jetzt weiß ich, dass sie auch in der Natur und in Lebensmitteln vorkommt, und bin beruhigt,“ oder: „Wenn alle sich hier informieren könnten, würde auch die Diskriminierung von Fukushima verschwinden,“ und vieles andere dieser Art. Von einer Bildung, die auf die Gefahren durch gegenwärtig vorhandene radioaktive Substanzen eingeht, und zeigt, wie man sich davor schützen kann, ist das noch ziemlich weit entfernt, finde ich.

In dieser Situation gibt es noch viele Prozesse – um Entschädigung, um die Korrektur von Verwaltungsentscheidungen, um strafrechtliche Verantwortung. Ein Zivilgericht hat in einem Urteil anerkannt, dass die Betreiberfirma Tepco und die japanische Regierung Tsunami-Schutzmaßnahmen vernachlässigt haben. In diesem Jahr sind noch weitere Urteile zu erwarten.

Im Juni letzten Jahres hat eine Klägergruppe von 14 000 Personen aus Fukushima und aus ganz Japan bei der Staatsanwaltschaft Fukushima Strafanzeige gestellt. Der daraus folgende Strafprozess wird nun endlich gegen drei ehemalige Vorstandsmitglieder von Tepco geführt, die alle auf „nicht schuldig“ plädierten. Die Staatsanwälte wiesen mit zahlreichen Beweismitteln nach, dass Tepco bei der Tsunamivorsorge untätig war. Damit hat ein geschichtlich bedeutender Kampf begonnen. Bitte verfolgen Sie den Prozess. Es findet auch eine an den Gerichtspräsidenten gerichtete „Unterschriften-sammlung für ein strenges Urteil“ statt. Auf der Homepage der Unterstützergruppe gibt es auch ein Unterschriftsformular in englischer Sprache (https://kokuso-fukusimagenpatu.blogspot.de/p/please-sign-petition.html). Bitte unterstützen auch Sie die Sammlung.

In diesem Winter war es auch in Fukushima sehr kalt. Aber unter der gefrorenen Erde liegen die Samen, die im Frühjahr sprießen werden. Mögen auch wir im Jetzt aufrecht leben und nicht vergessen, von einer anderen Zeit zu träumen. Wie die Meere die Welt verbinden, so wollen auch wir verbunden bleiben.

zum 11. März 2018 in Fukushima, Muto Ruiko


(aus dem Japanischen: Annette Hack)

NEWS: Kazaguruma-Demo zum 7. Jahrestag von Fukushima

Aufruf zur Kazaguruma-Demo
zum 7. Jahrestag von Fukushima
– Die Nukleare Kette brechen! –

Sa.10.3.2018
ab 13:00Uhr
Treffpunkt vor den Brandenburger Tor am Pariser Platz, Berlin
::: Windräder werden vor der Demo verteilt! :::


Auftaktperformance am Brandenburger Tor von Mad World Dance (Bodypoet Kazuma Glen Motomura + others)
Eines unsere Gründungsmitglieder, Tänzer und Choreograph Kazuma, nennt sich "Bodypoet" - Körperpoet –und drückt körperlich und tänzerisch seine politischen oder gesellschaftskritischen Botschaften aus. Seine Tanzperformance ist bereits "Tradition" unserer Kazaguruma-Demo, jedes Jahr greift er andere Themen auf, in denen verschiedene, komplexe Aspekte der Atomenergie kritisch beleuchtet werden. Er bringt wieder seine Gruppe "Mad World Dance Project" mit, wir sind alle sehr gespannt darauf, was er dieses Jahr auf der Demo für uns "dichtet".

Abschlussperformance am Brandenburger Tor von Daichi Matsusaki und Fumihiro Ono von Sympathetic Cardiogram.

Daichi Matsusaki  kommt aus Osaka, Japan. Er ist ein Pop-Art-Maler, der sich von Rhythmen inspirieren lässt. Als Student an der Kyoto Seika Universität hat er mit Live-Malerei begonnen. Er malt auf Straßenevents, Festivals und Live-Bühnen, in Cafes, Museen und Galerien. Von 2012 bis 2014 ist er mit seiner Live- und Wandmalerei durch 33 Länder getourt. Seit Oktober 2016 lebt er in Berlin.

Fumihiro Ono ist ein Perkussionist. Er studierte Musik in Japan. In Deutschland studiert er derzeit Solo- und Orchestermusik. 2016 hat er in Italien den 14. PAS-Perkussion-Wettbewerb im Bereich Snare-Drum gewonnen. Zurzeit arbeitet er an der Veröffentlichung eigener Perkussion-Stücke.
 


Die Kampagne ICAN wurde 2017 für ihren Einsatz zum Verbotsvertrag von Atomwaffen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Und es ist noch ein langer Weg, bis die Atomwaffen von der Welt verschwunden sein werden. Denn es gibt genug atomare Sprengköpfe, um die Erde mehrfach in die Luft zu jagen.

Zwar sprechen wir vom Ausstieg aus der Atomenergie, aber Anfang 2017 waren weltweit 449 Reaktoren in 31 Ländern in Betrieb*, seit Januar 2018 laufen noch 7 Reaktoren in Deutschland. In Japan wurden alle 54 Reaktoren nach Fukushima abgeschaltet aber trotz des Widerstandes der Bevölkerung sind bereits 5 Reaktoren wieder ans Netz gegangen.

Militärische und zivile Nutzung der Atomkraft sind zwei Seiten derselben Medaille, eng miteinander verbunden durch dieselben Glieder der nuklearen Kette – Uranabbau, Forschungsreaktoren, Anlagen zur Anreicherung oder Wiederaufarbeitung. Und am Ende der Kette bleibt der Atommüll. Durch die sogenannte friedliche Nutzung der Atomkraft wird für eine weite Verbreitung waffenfähiger Materialien gesorgt. Um Atomwaffen und Atomenergie abzuschaffen, muss man die gesamte nukleare Kette brechen.

All diese Kettenglieder produzieren radioaktiven Müll oder Fallout, die über Hundertausende von Jahren verbleiben. Die radioaktive Strahlung ist für Gesundheit und Umwelt gefährlich und verursacht Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und genetische Defekte auch noch nach Jahrzehnten, und sogar über Generationen. Für den ständig wachsenden Atommüll am Ende der nuklearen Kette gibt es keine adäquate Lageroption.
73 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki, 32 Jahre nach Tschernobyl und 7 Jahre nach Fukushima: Wir müssen die nukleare Kette weltweit brechen, um das atomare Zeitalter Geschichte werden zu lassen!

Wir fordern:
1. Ein weltweites Verbot von Uranabbau. Uran soll in der Erde bleiben.
2. Die Beendigung der Herstellung von spaltbaren Materialien aus Uran, im militärischen wie im zivilen Bereich.
3. Der umfassende Atomteststoppvertrag soll endlich in Kraft treten*.
4. Deutschland und Japan sollen dem Atomwaffenverbotsvertrag zustimmen!
5. Schnellstmögliche Abschaltung aller Atomkraftwerke und Verwerfung von Neubauplänen
6. Der EURATOM-Vertrag muss gekündigt und durch einen Vertrag zur Förderung von erneuerbaren Energien ersetzt werden.

* Quelle: http://www.nuklearforum.ch/de/fakten-und-wissen/kernkraftwerke-der-welt
* Der Vertrag von 1963 verbietet nur teilweise die Tests, der umfassende Vertrag ist noch nicht abgeschlossen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kernwaffenteststopp-Vertrag
https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_über_das_Verbot_von_Kernwaffenversuchen_in_der_Atmosphäre,_im_Weltraum_und_unter_Wasser
Siehe auch: http://blog.ippnw.de/atomenergie-und-atomwaffen-unauflosbar-verbunden/

Website:
http://kazagurumademo.de/

Veranstalter:
Sayonara Nukes Berlin
Anti-Atom-Berlin
Natur Freunde
Kooperierende Gruppen:
Greenpeace Energy
IPPNW Deutschland
Strahlentelex
Bürgerinitiative Luchow-Dannenberg
.ausgestrahlt
Rote Bete Berlin
LINKE Berlin
BUND
Coop Antikriegscafe
Kuhle Wampe Berlin
WOLF
ICAN
Deutsch-Japanische Gesellschaft Halle/Saalekreis eV

NEWS:2月24日かざぐるまをつくるワークショップ開催

::: WINDRÄDER BASTELN mit Kaffee und leckeren Kuchen :::

Sa.24.2.2018
ab 13:00Uhr bis 17:00
Wolf Kino Studio, Wildenbruchstr.5, 12045, Berlin
*Im Wolf Kino Studio (nicht im Wolf Kino), Eingang rechts vom Wolf Kino.

Eintritt frei!!

Wie wär’s mit einem Bastelnachmittag mit Kaffee und Kuchen? Wir werden wieder viele Windräder basteln, die wir bei der Demo zum 7. Jahrestag von FUKUSHIMA am 10.03.2018 verteilen wollen. Familien mit Kindern sind willkommen, es gibt auch eine Kinderecke.

Du wunderst dich, dass du nichts mehr von FUKUSHIMA hörst? Und 2020 werden in Tokio die Olympischen Spiele veranstaltet, weil angeblich alles unter Kontrolle ist? Lass uns darüber sprechen. Vielleicht gibt es hier ja Neuigkeiten, die dich schon immer interessiert haben.

★Es wäre von Vorteil, wenn ihr eigenes Werkzeug wie Schere, Zange oder Ahle mitbringen würdet. Sonst sind alle Materialien zu basteln vorhanden!

Was ist die Kazaguruma DEMO?
 
 Kazaguruma Demo
 zum 7.Jahrestag von FUKUSHIMA
 Sa.10.3.2018
 ab 13:00Uhr
 Treffpunkt:Brandenburger Tor-Pariser Platz, Berlin
 
 www.kazagurumademo.de

第6回 国際ウラン映画祭ベルリン2017

Sayonara Nukes Berlin war 2017 Kooperationspartner des International Uraniumfilmfestivals(IUFF) Berlin und hat für wichtige Dokumentarfilme aus Japan stark gemacht. Dieses Jahr wurden drei Filme aus unserer Empfehlung gezeigt mit deutschen Untertiteln, ein Dokumentarfilm von Tamotsu Matsubara “Leben mit verstrahlten Rindern” hat einen Preis bekommen. Hier ist der offizielle Bericht vom IUFF Berlin, den wir hiermit mit ihrer Erlaubnis veröffentlichen:

 

SNBはWerkstatt der Kulturenの解体決定に断固として反対します!

Sayonara Nukes Berlin unterstützt die WERKSTATT DER KULTUREN in ihrem Protest gegen die geplante Abschaffung!


 

Liebe Freund*innen der WERKSTATT DER KULTUREN,

einige langjährige Partner*innen, die für 2018 planen, wissen es bereits: der Senat hat überraschend, im Juni 2017, den im Jahre 1994 mit dem Verein „Brauerei Wissmannstrasse e.V – WERKSTATT DER KULTUREN“ geschlossenen Nutzungsvertrag für die ehemalige Brauerei in der Wissmannstrasse zum 31. Dezember 2017 gekündigt!

Wir sagen nein zur Abschaffung der WERKSTATT DER KULTUREN!

Seit ihrer Eröffnung vor über zwei Jahrzehnten, ist die WERKSTATT DER KULTUREN der Ort, nicht nur der Präsentation sondern auch der Repräsentation für die vielen Berliner*innen mit engen biographischen Bezügen zu unterschiedlichen Regionen und Kulturen der Welt – und damit auch zu unterschiedlichen kulturellen Milieus der Stadt.

In ihrer Funktion als Plattform für Kunst, Kultur und Aktion produziert diese einzigartige Kulturinstitution jährlich rund 450 Film-, Konzert-, und Wort-Veranstaltungen, die aktuelle kultur- und migrationspolitische Entwicklungen in den Blick nehmen – unter besonderer Berücksichtigung der Arbeiten von People of Color, Schwarzer Menschen, Angehörige kultureller Minderheiten und weiterer marginalisierter Gruppen.
Auf diese Weise, hat die WERKSTATT DER KULTUREN den gesellschaftlichen Megatrend von der relativ homogenen Gesellschaft des Nachkriegsdeutschland hin zu einer pluralistischen Bevölkerung sehr früh aufgegriffen und in ihrem Programm abgebildet. Lange war sie sogar die einzige Institution nicht nur Berlins, die die Vielfalt migrantischer und postkolonialer Kultur-, Kunst- und Aktionsformen zeigte und bis heute gibt es in Deutschland keine andere Einrichtung, die diesen Ansatz in einer ähnlichen Breite verfolgt.

Warum der Senat ausgerechnet das einzige Mehrspartenhaus für migrantische und postkoloniale Kunst-, Kultur-, und Aktion in Zeiten von steigendem Rechtspopulismus abschaffen will, bleibt vollkommen unverständlich! Um eine Begründung, haben wir mehrfach gebeten – ohne Erfolg. Wir möchten das nicht einfach hinnehmen!

Wenn Sie, wie wir, die Abschaffung der WERKSTATT DER KULTUREN ablehnen, dann richten Sie bitte eine entsprechende Protestmail an:

Elke Breitenbach (DIE LINKE), Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Senatorin@senias.berlin.de sowie an
Dr. Klaus Lederer (DIE LINKE), Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa, klaus.lederer@kultur.berlin.de.

Außerdem können Sie hier unsere Online-Petition „Nein zur Abschaffung der WERKSTATT DER KULTUREN unterzeichnen.

Per Hand können Sie von Dienstag bis Freitag zwischen 12h und 18h in unserem Sekretariat unterzeichnen.

Vielen Dank!

6月28日(水)『標的の村』上映会 “Okinawa Filmabend”

Mi 28.06 2017
ACUD Kino (Veteranenstrasse 21, 10119 Mitte, Berlin)
Eintritt frei

🎬 Filmvorführung “Das Dorf zum Angriffsziel“ mit englischen Untertiteln (91min) + Q&A
🎤 Einführung in die Geschichte und die Problematik Okinawas
👕 Verkauf von T-Shirts und Handtüchern aus Takae

— Film “Das Dorf zum Angriffsziel“

Die 162 Dorfbewohner Takaes gegen die mächtigen US-Marines. Aus heiterem Himmel wurde es dem Dorf im artenreichen Wald mitgeteilt: Bei euch werden sechs Landeplätze für Kampfhubschrauber der US-Marines gebaut. Das Dorf wehrte sich gegen den Bau. Am 02. Juli 2007 begannen die Bewohner mit einer Sitzblockade auf der Zufahrtsstraße. Die japanische Regierung schickte sofort eine Bereitschaftspolizei. Mittlerweile sind zwei Landeplätze gebaut worden, aber die Dorfbewohner geben nicht auf. Seit 10 Jahren sitzen sie unbeirrt jeden Tag auf der Straße zu dem Baugrundstück. Über Ihnen fliegen im Tiefflug die Kampfhubschrauber der Marines und üben so Scheinangriffe. Der Film „The Targeted Village“ von Frau Chie Mikami zeigt, wie die Dorfbewohner einerseits kämpfen und anderseits friedlich leben. Woher kommt dieser unerschöpfliche Widerstandsgeist? Ein Film mit zahlreichen Auszeichnungen.

19:00 Einlass
19:20 Beginn der Veranstaltung
20:00 Filmvorführung “Das Dorf zum Angriffsziel“ mit englischen Untertiteln (91 Min)
21:40 Q&A (auch Trinken und Knabbern)

“Das Dorf zum Angriffsziel“

sayonara nukes berlin de blog