3月11日に思う。

11. März.

Meine Gedanke und Gebete sind bei den Menschen in Japan, die durch das Erdbeben, den Tsunami und die AKW Katastrophe betroffen sind.

Dieses Jahr ist der fünfte Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima und der 30. Jahrestag der Katastrophe in Tschernobyl. Die schrecklichen Bilder der Explosion im Atomkraftwerk Dai-ichi in Fukushima sind unvergessen. Billionen an Becquerels an Strahlung gelangten ins Wasser und in den Pazifik. Die japanische Regierung ist überfordert angesichts der Mengen an Atommüll, welcher im Osten Japans lagert.

Da ihre Häuser wegen der Strahlung unbewohnbar sind, leben ungefähr 80.000 Menschen von Fukushima immer noch in Übergangswohnungen. Tschernobyl hat gezeigt, dass auch niedrige Strahlenbelastung über lange Zeit gesundheitsschädigend sein kann. In Deutschland sind acht AKWs in Betrieb und die Unfälle in alternden Atomreaktoren in Belgien werden in den Nachbarländern mit Sorge verfolgt. Auch nach Fukushima ist Europa wieder Gefahren ausgesetzt.

Obwohl verantwortlich für den Unfall, wurde TEPCO nicht offiziell angeklagt. Ohne wirklich von der Katastrophe in Fukushima gelernt zu haben, will die japanische Regierung wieder AKWs in Betrieb nehmen und hat vor kurzem vier Reaktoren gestartet. Nach der Aufhebung des Evakuierungsbefehls in 2017 werden wohl viele der Menschen, die aus Fukushima evakuiert wurden, sich gezwungen fühlen, nach Hause zurück zu gehen. Das bedeutet auch, dass die Regierung dann an sie keine Entschädigungen mehr zahlen muss. Anstatt die betroffenen Menschen weiterhin zu unterstützen, wird Japan 1.8 Billionen Yen (15 Milliarden Euro) für die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo ausgeben. Ausserdem verkauft Japan Atomtechnologie an Indien, die Türkei und Japan. Die großen Hersteller von Atomkraftwerken sind darauf aus, im Ausland Profit zu machen, zusammen mit europäischen Firmen.

Eine Stimme aus Fukushima (Interview vom Februar 2016)

Ich bin von meinem Zuhause geflohen und lebe nun 80 km vom AKW entfernt. Wir befinden uns in einem echten Dilemma, da wir schon bald aus unserer Übergangswohnung ausziehen müssen. Politische Entscheidungen zwingen uns dazu, nach Hause zurückzukehren. Ich bin jedoch sehr besorgt wegen der Strahlung und frage mich, ob wir genügend Geld zum Leben verdienen können.

Es macht mich wütend, wenn ich höre, wie Politiker über unsere Heimkehr diskutieren. Ich finde, sie nehmen die Strahlung nicht ernst genug. Die Wohngebiete wurden dekontaminiert und die Regierung hat den Evakuierungsbefehl aufgehoben, da die Strahlenbelastung jetzt weniger sei. Aber wer will denn an einem Ort leben, der voll von Säcken mit radioaktivem Müll ist?

Als Tokio für Olympia 2020 ausgewählt wurde, war Japan voller Begeisterung, ich aber empfand es als ungerecht. Das Leid und der Schmerz der Menschen, die so viel ertragen mussten, wurde komplett ignoriert und die Sendungen im Fernsehen taten so, also ob der Atomunfall gar nicht passiert sei. Ich versuche, nicht an die Olympischen Spiele zu denken und ich schaue auch keine Nachrichten, weil ich glaube, dass sie manipuliert sind.

Wir vergessen so leicht das, was wir nicht sehen. Die unsichtbare Strahlung bedroht unseren Planeten und unser Leben. Den kommenden Generationen ein Erbe von Atommüll zu hinterlassen ist ethisch nicht mehr vertretbar. Atomenergie und Menschen sind nicht kompatibel, das haben Tschernobyl und Fukushima gezeigt. Eine Energiewende alleine in Deutschland ist nicht genug, um globale Probleme zu lösen. So lange nicht alle AKWs stillgelegt und der Abbau von Uran beendet ist, werden wir Gefahren ausgesetzt sein. Wenn Du der Meinung bist, dass Atomkraft unnötig ist, sag es! Wir sind alle Teil von politischen Entscheidungen. Vielleicht glaubst Du, dass deine Stimme alleine nicht beachtet wird – aber zusammen können wir viel erreichen.

Wir veranstalten eine Demonstration am 19.03. mit dem Motto “Fukushima und Tchernobyl mahnen Atomausstieg Weltweit!”

plakate_2016_pfad Auf eure Teilnahme freuen wir uns!

Mehr Informationen: 100 Gute Gründe gegen Atomkraft

http://100-gute-gruende.de/index.xhtml

 

(Deutsch-Übersetzung :  Matthias Krammel)

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